„Jetzt ist die Zeit für Mission“
Interviews
Wofür steht für Ministerpräsident Dr. Markus Söder der Evangelische Kirchentag?
„Jetzt ist die Zeit“. Hoffen. Machen. Unter dieser Losung findet ab heute der Kirchentag in Nürnberg statt. Über 2000 Einzelveranstaltungen erwarten die Teilnehmenden. Mit dabei ist unter anderem der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Im Interview mit unserer Redakteurin Irem Orhan spricht er über die Bedeutung des Evangelischen Kirchentages für die Gesellschaft und über den Glauben.
Herr Söder, was verbinden Sie persönlich mit dem Evangelischen Kirchentag?
Freude. Hoffnung. Mut. Ich finde es sehr wichtig, dass wir gemeinsam das Bekenntnis zum Glauben abgeben und die Frohe Botschaft vermitteln – in Form einer großen Mission in die Herzen und Seelen der Menschen. Dafür steht für mich der Evangelische Kirchentag.
Weshalb sollte man Ihrer Meinung nach den Evangelischen Kirchentag dieses Jahr in Nürnberg auf gar keinen Fall verpassen?
Ein Kirchentag ist ein tolles Ereignis und für Nürnberg als meine Heimatstadt freue ich mich natürlich besonders. Wir glauben nach wie vor an die Zukunft des christlichen Glaubens und an die Zukunft der Kirche. Bei allen Debatten über die Kirche sollten wir den Kerngedanken nicht vergessen – die Frohe Botschaft und die Einzigartigkeit des Christentums. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns dies am Kirchentag gelingen wird. Und zwar durch unzählige Gespräche, Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse.
Sie nehmen am Eröffnungsgottesdienst Teil und halten eine Bibelarbeit am Freitag, 9. Juni. Was erwartet denn die Teilnehmenden?
Ich bin großer Anhänger des Neuen Testaments und höre dieses gerne auch als Hörbuch im Auto. Für den Freitag ist allerdings eine Lesung aus dem Buch Mose vorgesehen. Auch darauf freue ich mich. Es wird eine Interpretation geben, vielleicht auch mit aktuellen Bezügen.
Der Glaube steht im Vordergrund des Evangelischen Kirchentages. Würden Sie behaupten, dass Veranstaltungen dieser Art in den jetzigen, schwierigen Zeiten wichtiger denn je sind?
Absolut. Es ist wichtig, eine Botschaft zu senden. Und zwar eine Botschaft der Mission in das eigene Herz und einer Mission in das Land hinein. Die Kirche sollte die Herzen vieler Menschen ansprechen. Sie hat einen einzigartigen Charakter, der nicht verlorengehen darf. Es ist sehr wichtig, dass die Kirche auch Kirche bleibt und sich nicht zu einer Art NGO entwickelt. Ich bin mir sicher, dass der spirituelle Charakter der Kirche am Evangelischen Kirchentag seinen Platz finden wird.
Wie wichtig ist Ihnen der christliche Glaube?
Der Glaube gibt mir Halt, Hoffnung sowie Kraft und hat mich immer begleitet. Sowohl durch freudige Momente in meinem Leben wie die Geburt meiner Kinder als auch durch schwierige Momente wie der Tod meiner Eltern. Ich bin froh, dass ich glauben kann. Natürlich entscheidet das jeder für sich selbst, aber für mich wäre mein Leben trostlos ohne die Beziehung zum Glauben.
Der Kirchentag steht unter der Losung „Jetzt ist die Zeit“. Wie würden Sie diesen Satz beenden wollen? „Jetzt ist die Zeit für…“
Mission. Mission in das Herz und Mission an die Menschen.
Was möchten Sie den Teilnehmenden des Evangelischen Kirchentages mitgeben wollen?
Open your heart. Öffnet eure Herzen. Genießt das gemeinsame, tolle Ereignis.
Das Interview wurde geführt von Irem Orhan