"An allem sind die Radfahrer und die Juden schuld"

Workshops

Über den Umgang mit Antisemitismus und Verschwörungstheorien

Am Donnerstag, 8. Juni 2023, fand im Jüdischen Museum Franken in Fürth unter dem provokanten Titel "An allem sind die Radfahrer und die Juden schuld" ein Workshop statt, bei dem es um den Umgang mit Antisemitismus und Verschwörungstheorien ging. Geleitet hat ihn der Vermittler der Abteilung für Bildung und Vermittlung im Jüdischen Museum Franken, Benjamin Herrmann.

Der Workshop begann mit einer Kleingruppenarbeit. Die 15 Teilnehmer:innen sollten mit unterschiedlichen Arbeitsaufträgen durch die Ausstellungen des Museums gehen. Eine Gruppe befasste sich beispielsweise mit den Wurzeln von Judenfeindschaft, eine weitere mit dem Aufkommen von antisemitischen Verschwörungstheorien nach dem Ersten Weltkrieg und eine weitere mit ausgewählten Sammlungsstücken des Jüdischen Museum Franken.

Im Anschluss an die Arbeitsaufträge wurden Zusammenhänge zwischen Verschwörungstheorien und Antisemitismus klar gemacht. Dabei ging es unter anderem darum aufzuzeigen, was antisemitische Verschwörungstheorien überhaupt sind.

Im Antisemitismus werden Juden als Problemverursacher für unterschiedliche Phänomene ausgemacht, so Benjamin Herrmann beim Workshop. "Dazu gehört, dass behauptet wird, Juden würden im Verborgenen die Strippen ziehen, die Banken, die Börse und die öffentliche Meinung kontrollieren."

Im Workshop wurden darüber hinaus konkrete Lösungsvorschläge für den Alltag im Umgang mit Antisemitismus erarbeitet. Die Gruppe überlegte, wie jede und jeder auf antisemitische Handlungen reagieren kann. Benjamin Herrmann betonte immer wieder, wie wichtig es sei, sich zur Wehr zu setzen. "Jeder Mensch soll angstfrei leben können", davon ist Benjamin Herrmann überzeugt. Die 15 Teilnehmer:innen verließen an diesem Donnerstagvormittag voller Inspiration das Jüdische Museum Franken.

Autorin: Stefanie Trimmel

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