Friede – Waffen – Selbstbestimmung

Podium

Waffenlieferungen in die Ukraine, ein Thema das aktuell viele Christ:innen bewegt.

Kaum ein Platz in der Frankenhalle auf dem Messegelände Nürnberg blieb leer, das Thema der Podiumsdiskussion war "Welchen Frieden wollen wir?".

In einem 15-minütigen Impulsvortrag machte Thomas de Maizière, Präsident des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages, auf die Komplexität des Themas aufmerksam.

Zur Debatte trafen aufeinander: Heike Springhart, badische Landesbischöfin, Friedrich Kramer, EKD Friedensbeauftragter, Sven Giegold, (Bündnis 90/Grüne) Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr. Auch das Publikum beteiligte sich aktiv mit Fragen an der Diskussion. Vertreten wurde es durch Lilly Blaudszun (Politik-Influencerin und SPD-Mitglied) und Natascha Gillenberg (Theologin).

Gemeinsamer Ausgangspunkt war die Überzeugung, dass die Ukraine stark unter dem Angriff Russlands zu leiden hat. Die Meinungen zum Thema Waffenlieferungen hingegen wichen zum Teil stark voneinander ab. So verwies Friedrich Kramer darauf, dass weitere Waffen nicht zu einer Deeskalation der angespannten Lage beitragen würden.

Seine Forderung nach mehr Friedensverhandlungen stieß bei Sven Giegold auf Widerspruch: „Es wird ständig verhandelt (…) leider ist das Ergebnis, dass Herr Putin nicht friedensfähig ist.“ Der Grünenpolitiker war darüber hinaus der Meinung, dass mit dem Angriffskrieg Russlands eine Verschiebung der Friedensordnung innerhalb Europas drohe. Dies rechtfertige weitere Lieferungen.

Sowohl Giegold, Breuer, als auch Springhart war es wichtig, die ukrainische Perspektive einzunehmen: Einzig Ukrainer:innen sollten über weitere Schritte im Kriegsgeschehen entscheiden. Der Publikumsapplaus am Ende verdeutlichte, wie wichtig der Austausch für Christ:innen zu diesem komplexen Thema ist.

Ein Text von Jacqueline Fegers und Julia Rübisch

Teilen