Gedenken zu Beginn – A real Mentsh

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Gedenken an die Opfer der NSU-Morde

Vor dem eigentlichen Beginn des Kirchentages fand am Kartäusertor das Gedenken zu Beginn unter dem Titel „Wozu der Mensch fähig ist“ statt. Die im Hinblick darauf befragte Nürnberger Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern freut sich sehr „auf den Hauptgottesdienst und die vielen Begegnungen überall“.

Das Gedenken der Opfer der so genannten NSU-Morde erinnert an die rassistisch motivierten Morde der Terrorbewegung Nationalsozialistischer Untergrund. Die drei Täter Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und BeateZschäpe hatten zwischen 2000 und 2006 insgesamt zehn Menschen mit Migrationshintergrund umgebracht. Nach Frau Hann von Weyhern „kommt dies Gedenken zusammen mit dem Dritten Reich und den Tätern der Stadt“.

Sie betont deshalb, wie wichtig es sei, „einen neuen Akzent setzen zu wollen und Verantwortung  aus der Geschichte zu ziehen, um mit dieser Verpflichtung in den Kirchentag zu gehen“. Dies symbolisiere der im Anschluss stattfindende Marsch durch die Straße der Menschenrechte. Darüber hinaus verweist sie auf Orte, wie das Reichsparteitagsgelände und den Saal 600, in dem zwischen 1946 und 1949 nationalsozialistische Täter angeklagt und verurteilt wurden.

Trotz dieser Geschichte Nürnbergs berichtet Frau Hann von Weyhern davon, dass auch heute  Menschen mit rechtem und rechtsextremem Hintergrund versuchen, ihr braunes Gesinnungsgut in die Stadt zu tragen. Deshalb sei es ihr besonders wichtig, „Gesicht zu zeigen und gemeinsam mit vielen christlich motivierten Menschen für die Würde des Menschen einzutreten“. Ein Gegengewichtbildet, dieAllianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg, deren Vorsitzende die Regionalbischöfin ist. An der Veranstaltung nahmen auch Thomas des Mazière, der Rabbiner der israelitischen Kulturgemeinde Steven Langnas, sowie der Oberbürgermeister Nürnbergs, Markus König, teil.

Von Anja Elmdust

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