Resolution zur Seenotrettung erhielt 1700 Stimmen
Rettung statt Ignoranz
Auf verschiedenen Veranstaltungen des Kirchentages werden Resolutionen verabschiedet. Damit eine Resolution als berechtigt gilt und den Adressaten zugestellt wird, muss sie in der Ursprungsveranstaltung 1500 Stimmen aus dem Publikum erhalten. Der Resolution „Die EKD darf die Einschränkung der zivilen Seenotrettung nicht stillschweigend hinnehmen“, die im Rahmen des Markts der Möglichkeiten verabschiedet werden sollte, bekam insgesamt 1700 Stimmen. Damit wird nun die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) aufgefordert, die Einschränkung der Seenotrettung durch das Festsetzen von Schiffen, die schiffbrüchige Geflüchtete an Bord genommen haben, nicht länger zu dulden.
„Die Evangelische Kirche in Deutschland hat infolge der „Wir schicken ein Schiff“-Resolution auf dem evangelischen Kirchentag 2019 einen wichtigen Beitrag für die zivile Seenotrettung geleistet. Doch das Sterbenlassen im Mittelmeer hört nicht auf“, heißt es im Text der Resolution. Allein 2023 seien bereits über 1.000 Menschen im zentralen Mittelmeer ertrunken, weil europäische Staaten weder sichere Einreisewege noch ein staatliches Seenotrettungsprogramm schafften. Die Politik setze auf Abschottung, statt der Pflicht zur Seenotrettung nachzukommen: Gerade erst sei das Bündnisschiff Sea-Eye 4 von italienischen Behörden festgesetzt worden, weil es Menschen in Seenot nicht wie angewiesen ignorierte, sondern rettete.