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KirchentagsSonntag
Zeit für Hoffnung und Handeln
Zum KirchentagsSonntag hat Kirchentagspräsident Thomas de Maizière in Fürth über Dilemmata der Gegenwart gepredigt.
In mehr als 200 Gottesdiensten überall in Deutschland haben Menschen heute den KirchentagsSonntag gefeiert. An zahlreichen Feiern waren haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende des Kirchentages beteiligt. Kirchentagspräsident Thomas de Maizière predigte in der St. Michael Gemeinde in Fürth zur Kirchentagslosung "Jetzt ist die Zeit" (Mk 1,15).
"Der Blick in unsere Zeit sieht Krieg, Energiekrise, Klimawandel und Kampf um Demokratie an vielen Orten der Welt - alles Ereignisse oder Entwicklungen in der Zeit, die menschengemacht sind", erklärte de Maizière. "Irgendwie hat man das Gefühl, dass vieles im Umbruch ist. Von Zeitenwende ist die Rede. Aber kann sich Zeit überhaupt wenden? Ich denke, es ändert sich eher die Welt und wir halten an alten Zeiten fest oder wenden uns Neuem zu."
Es sei mitunter schwer auszuhalten, dass viele der politischen Fragen der Gegenwart, beispielsweise zur Energieversorgung oder zu Waffenlieferungen an die Ukraine, voller Dilemmata steckten: "Jetzt ist die Zeit zu erkennen, dass ein auf den ersten Blick naheliegendes und scheinbar einfaches moralisches 'Nein' ebenfalls bittere ethische und brutale politische Konsequenzen hat."
Vor diesen Dilemmata gelte es, Respekt zu haben, sagte der Kirchentagspräsident. Gleichzeitig sei es aber auch die Aufgabe von Christen, Hoffnung zu machen: "Zeit wird im Neuen Testament als von Gott genutzte und den Menschen geschenkte Zeit zum Handeln verstanden. Die Gelegenheit beim Schopfe packt man also nur, wenn man auch handelt. Das ist Hoffnung und Auftrag zugleich. Dafür sind wir vor Gott und den Menschen und in unserer Zeit verantwortlich."
Ungewissheiten eröffneten immer auch Handlungsspielräume, erklärte de Maizière. "Es kommt auf unsere Zeit und auf unser Tun an. Wir können Zuversicht ausstrahlen. Wer denn sonst, wenn nicht wir?"
Das Manuskript der Predigt finden Sie hier.
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